Heute ist der 22. Tag meines Dankbarkeitsmonats. In dieser Woche möchte ich meinen Fokus auf eigene Talente und schöpferische Kräfte legen, denen ich dankbar bin.
Es hat einen Grund warum ich dieses Wochenthema ans Ende meines Dankbarkeitsmonats gepackt habe. Über die eigenen Talente und schöpferischen Kräfte zu sprechen bekommt manchmal schnell einen seltsamen Beigeschmack.
Unter dem Motto “Eigenlob stinkt” oder “ist das jetzt schon angeberisch?” oder “bleib immer schön bescheiden” usw. usw. halten wir uns zurück und es fällt uns schwer einfach zu sagen, ‘ja das und das kann ich wirklich gut’. Und wenn jemand sich mal hinstellt und über sich selbst sagt, dass er was gut kann, finden wir das meist blöd. Doch wenn wir ehrlich sind, dann sind wir neidisch und würden das jedoch nie im Leben zugeben wollen.
Ist das nicht unglaublich schade? Solang wir klein sind, werden wir viel öfter für die kleinsten Fortschritte begeistert gelobt und viele Menschen finden es toll, wenn wir gezeichnet haben oder die ersten Buchstaben schreiben. Wann hört das eigentlich auf? Ab wann ist es verpönt selbst über eigenes Können begeistert zu sein und das voller Freude mit anderen zu teilen? Wann setzt bei uns diese erzwungende Zurückhaltung auf der einen Seite und der Neid auf der anderen Seite ein?
Da lassen sich mit Sicherheit die verschiedensten Antworten finden. Von der Prägung über Erziehung über die Umwelt usw. Mir geht es jedoch um einen anderen Punkt. Denn wichtig in meinen Augen ist letztlich eins, dass wir wieder lernen, es wunderbar zu finden, wenn uns etwas gelingt, wenn wir etwas gut können, wenn wir vielleicht damit herausragen und sichtbar werden.
Und im zweiten Schritt dazu stehen können und diese Freude über das eigene Gelingen mit anderen zu teilen. Dazu gehört dann ebenso sich über das Gelingen anderer zu freuen.
Denn unsere Talente sind ein Geschenk. Und was wir daraus machen, liegt ganz allein bei uns. Sollte es nicht unsere größte Freude sein, das, wofür wir talentiert sind, ins Leben zu bringen?
Deswegen hab ich den Talenten und unseren eigenen schöpferischen Kräften eine eigene Rubrik in meinem Dankbarkeitsmonat gewidmet. Denn ich glaube am leichtesten fällt uns noch dankbar zu sein für das was wir können und erschaffen. Und wenn wir uns in Dankbarkeit unseren eigenen Talenten zuwenden, gelingt es uns auch über die “wenns”, “aber” “du sollst nicht” usw. hinwegzukommen und wieder zur Freude über uns selbst zurückzufinden.
Daher springe ich jetzt einfach und bedanke mich bei meinem Talent des lesen könnens. Das mag jetzt für viele etwas völlig triviales sein, doch für mich ist es eines der wichtigsten Dinge, die ich in meinem Leben lernen durfte.
Ein Tag ohne Lesen ist für mich ein verlorener Tag. Fast alles was ich an Wissen weitergeben kann, hab ich durch Lesen erworben. Da ich ziemlich schnell lese, kann ich auch eine hohe Buchfrequenz aufweisen :-) und so kommt ein Schatz zum nächsten. Ich bin so sehr dankbar dafür, dass ich das Talent in mir habe, sehr schnell das Wichtigste aus Texten erfassen zu können, es für mich in mein Wissensnetz einzuordnen und davon ausgehend neue Erkenntnisse in mir zu verankern.
Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag zu meiner Mama geschrieben habe, werde ich ihr auf immer dankbar sein dafür, dass sie mich schon so früh in diese wundersame Welt der Bücher begleitet hat.
DANKE
Welchem Können, das Sie haben, fühlen Sie sich zutiefst dankbar?
PS:
Auf dem Bild ist die Bibliothek des Kloster Admont abgebildet (Bildquelle) Ich hatte schon die Freude sie sehen zu dürfen und bin voller Ehrfurcht in diesem beeindruckenden und wunderbaren Raum gestanden.
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Liebe Alexandra,
Du hast mal wieder den “Nagel auf den Kopf” getroffen: Auch ich betrachte die “literacy” als eines der wichtigsten Talente. Ich konnte schon mit 5 lesen — meine Mama hat’s mir beigebracht (danke, liebe Mutti!). Seitdem hat mich das Lesen nicht mehr losgelassen, und ich bin wohl auch dadurch ein absolut “schriftlicher Mensch” geworden. Manchmal auch zu meinem Nachteil, da die Niederbayern (und Oberpfälzer) “mentalitätsmäßig” ihr Herz nicht auf der Zunge tragen, im Gegensatz z.B. zu Franken oder Rheinländern…
Herzliche Grüße,
Jutta.
@Jutta
Wie schön noch eine Gleichgesinnte hier zu haben :-) Vielleicht sollten wir mal über einen Lesezirkel bei den Kehnexen nachdenken…
Au ja, lesen. Ich lese gerne, höre den Stimmen in meinem Kopf nach … das geht, nennt sich dann Kopf TV oder Kopf Radio. Je nach gelesenem Stoff.
Aber ich würde gerne zum Lesen selbst noch etwas hinzufügen: Das Talent, das Gelesen ins Leben mitzunehmen, umzusetzen und anzuwenden.
Das geht sicherlich nicht immer, aber ganz oft und wenn man das kann, hat man, meiner Meinung nach, absolut richtig gelesen!
Lesende Grüße
Birgit
@Jutta: “literacy” ist aber doch kein Ausschlusskriterium für eine mündliche Begabung, oder? Ich beispielsweise kann sowohl prima lesen als auch super reden – und trage mein Herz stets auf der Zunge.