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Als ich klein war, hab ich nie verstanden, warum man schlafen muss. Ich stellte mir immer vor wie das wäre, wenn ich diese Zeit zur Verfügung für mich hätte und dann mit meinen Cousinen und anderen Freundinnen spielen würde. Wie ich viel mehr Zeit hätte mir Bücher anzuschauen und meine selbst erfundenen Spiele zu spielen.

Mir erschien das wie eine einzige Zeitverschwendung. Man könnte doch soviel interessantere Sachen machen als zu schlafen.

Ich muss immer wieder daran denken, wie ich versucht habe als Kind zu verstehen, wieso man schlafen muss. Klar bin ich müde geworden und eingeschlafen, doch mir ging es einfach nicht ein, wieso das überhaupt passieren musste.

Als ich größer wurde, hat mich das Thema weniger beschäftigt, doch ganz losgelassen hat es mich nie. Jedes Mal wenn ich wieder auf diesen Gedanken kam, ging mir durch den Kopf, was es für eine große Zeitspanne ist, die wir schlafend verbringen.

8 Stunden Schlaf sind ein Drittel des gesamten Tages. Das ist richtig, richtig viel.

Wenn die Natur so etwas einrichtet, wird sie sich wohl etwas dabei gedacht haben. Das war dann oft mein Schlussgedanke. Genauso ist es auch und es ist ein unglaubliches Wunder, was während des Schlafes alles in unserem Körper passiert.

Photo by Jp Valery on Unsplash

Wie müde bist du wirklich?

Wir werden uns später noch ein paar Details dazu anschauen. Doch first things first:

Bist du müde? Hast du letzte Nacht gut geschlafen? Konntest du durchschlafen? Fühlst du dich erholt am Morgen oder eher wie gerädert? Schläfst du gut ein? Weckt dich der Wecker oder wachst du von allein auf?

Die meisten Menschen, denen ich diese Frage stelle, sagen mir, dass sie ganz OK geschlafen haben, sie vom Wecker geweckt wurden und nicht so richtig fit und munter in der Früh waren. Die große Mehrheit an Menschen ist permanent übermüdet.

Das muss jetzt nicht so offensichtlich sein, dass jemand im Büro einschläft. Doch jede Nacht tendenziell zu wenig erholsamen Schlaf abzukriegen, schwächt uns auf Dauer so sehr, dass wir uns das gar nicht vorstellen können.

Schlafmangel schadet dir jeden Tag. Jeden einzelnen Tag.

Fehlender Schlaf führt fast immer zu schlechter Laune. Ich möchte sagen, führt immer zu schlechter Laune. Zumindest habe ich noch nie jemanden getroffen, der müde war und gut drauf. Auch ich selbst bin dann nicht unbedingt sprühender Laune, sondern eher gedämpft.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Man spricht vom Kernschlaf von 5 Stunden. Das ist die Menge an Schlaf die man braucht, um irgendwie noch einigermaßen zu funktionieren. Wie das ist, wissen Eltern mit kleinen Kindern am besten. Gefühlt ist man das erste Jahr permanent müde. Man kriegt einfach nie wirklich genug Schlaf ab.

Und das hat Folgen. Wir machen viel mehr Fehler, sind langsamer in allem, treffen schlechtere Entscheidungen, weil unser Hirn es nicht anders her gibt. Unsere Verdauung kann uns zu schaffen machen, unsere Empfindlichkeit nimmt massiv zu und damit auch das Abkippen in Emotionen.

Vieles, was unser Körper in der Nacht regelt, wird nur noch so lala gemacht. Die Entgiftung verschiedenster Organe ist verlangsamt oder sogar ausgesetzt. Zu wenig Schlaf kann dazu führen, dass wir zunehmen, weil der gesamte Verdauungsprozess nicht in Ruhe ablaufen kann.

Wenn man mal ein paar Nächte zu wenig Schlaf abkriegt, ist das auch noch nicht das Problem. Der Körper kann tatsächlich Schlaf nachholen, wenn wir ihm die Möglichkeit geben.

Der permanente und andauernde Schlafentzug ist das Problematische für uns. Schlaf-Deprivation führt zu allen möglichen gesundheitlichen Störungen sowie zu den bereits genannten geistigen Einschränkungen.

Unser Gehirn braucht den Schlaf ganz dringend um klar Schiff zu machen im Kopf. Das ist buchstäblich so zu verstehen. Denn in diesen Stunden ist das Gehirn nicht untätig. Im Gegenteil. Zum einen schickt es uns in die sonderbarsten Traumwelten und zum anderen werden Stoffe aus dem Gehirn entfernt, die quasi wie Müll sind. Es ist ein Großreinemachen zugange.

Während des Schlafes werden Informationen vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis übertragen. Entschieden, was wir überhaupt behalten sollen und was durch’s Raster fällt.

Das ist natürlich jetzt sehr plakativ und extrem vereinfachend dargestellt. Doch wir sollten uns darüber klar sein, dass ein gutes Gedächtnis, gute Konzentration, Kreativität, also alle Fähigkeiten die unser Hirn nutzt um unser Leben zu organisieren den Schlaf braucht um in Takt zu bleiben.

Wir brauchen den Schlaf so dringend wie kein anderes Gesundheitsmittel. Mit ausreichendem Schlaf würden sich einige körperliche und geistige Probleme verringern und möglicherweise sogar ganz verschwinden.

Gibst du dir denn Mühe genug zu schlafen? Wirklich…?

Und es ist ja nicht so, als ob wir das nicht wissen würden. Jedem von uns ist bekannt, dass ausreichender Schlaf wichtig ist für die eigene Gesundheit.

Doch interessanterweise bemühen sich wirklich die wenigsten, das Thema Schlafen bewusst anzugehen und es konsequent zu einer Verbesserung zu bringen.

Die Versuchungen sind groß. Tatsächlich hab ich oft den Eindruck, als ob das einfachste Mittel – zeitig genug ins Bett zu gehen – das am schwierigsten umzusetzen ist.

Viele bleiben auf der Couch hängen. Ob jetzt vor der Glotze oder dem Handy oder beidem. Gestrandet auf dem Sofa, vielleicht sogar noch klassisch mit was zum Knabbern und so vergeht der Abend. Ohne den Krimi zu Ende geschaut zu haben, können wir natürlich nicht ins Bett gehen, denn wir müssen ja wissen wie es ausgeht ;)

Auch wenn das mit einem Augenzwinkern geschrieben ist, ist das Problem das dadurch entsteht kein Triviales. Wir gehen zu spät ins Bett. Punkt.

Da kommt nichts mehr danach. Wir gehen zu spät ins Bett.

Damit ist nicht unbedingt die Uhrzeit gemeint. Sondern die Zeitspanne die wir dadurch an Schlaf noch bekommen ist zu kurz. Wer um 6 Uhr aufstehen muss, sollte um kurz vor 22 Uhr im Bett liegen.

Ich hör schon die Zwischenrufe: Das ist ja viel zu früh! Da hab ich ja gar nichts vom Abend. Und außerdem brauch ich ja nicht soviel Schlaf.

Ihr Lieben, es gibt inzwischen genügend Langzeitstudien mit Millionen von TeilnehmerInnen die immer wieder bestätigen, dass wir sehr wohl durchschnittlich 8 Stunden Schlaf brauchen. Und ja ich weiß natürlich, dass es Ausnahmen gibt. Doch es sind eben Ausnahmen! Und nicht jeder von uns zählt zu den Ausnahmen. Es sind die wenigstens die dazu gehören.

Schlafmangel ist keine Trivialität!

Der nächste Punkt: Wenn du merkst, dass dir mit den Jahren die Kraft ausgeht, deine Fähigkeit zum Konzentrieren nachlässt und immer mehr Zipperlein dich plagen, dann wäre es doch eine gute Sache, eine gesundheitliche Unterstützung zu bekommen, die keine chemische Keule ist, jederzeit anwendbar, ohne Nebenwirkungen und darüber hinaus nichts kostet.

Diese “Wundermedizin” steht dir jeden Tag oder besser gesagt Nacht zur Verfügung. Schlaf endlich genug!

Ehrlich, ich kann es nicht oft genug betonen. Wir tun uns keinen Gefallen und schaden uns auf lange Sicht extrem, wenn wir nicht kapieren, dass ausreichend Schlaf für uns eine Notwendigkeit ist. Kein nice to have oder ja klar, könnte man mal wieder mehr Wert drauf legen. Es ist eine Notwendigkeit. Nicht verhandelbar und bringt dir sofort Resultate.

Doch wenn wir all das wissen, wieso setzen wir es nicht um? Natürlich sind viele Lebensumstände verschieden und wer ein kleines Kind daheim hat, wird sich zwar wünschen mehr schlafen zu können, doch das kleine Würmchen hat da ein ziemlich großes Mitspracherecht. Doch auch diese Zeit geht vorüber.

Es liegt ausschließlich an dir genügend zu schlafen

Das bedeutet in den meisten Leben, wäre es kein Problem, sich genügend Schlaf zu holen. Also nochmal, wieso tun wir es nicht?

Ich sag dir jetzt was, was dir nicht gefallen wird: Aus meinem Erleben hängt es sehr häufig mit fehlender Selbstdisziplin zusammen.

Puh, jetzt soll ich daheim auch noch diszipliniert sein? Das muss doch echt nicht sein. Daheim ist doch der Ort an dem ich meinen Bauch raus lassen kann und nicht super diszipliniert sein muss…

Hm, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Das ist das Interessante, was ich immer nicht auf die Reihe kriege. Selbstfürsorge wird von vielen so verstanden, dass ich mich entspanne, ein heißes Bad nehme und mal in Ruhe auf der Couch liege. Doch das ist nicht alles. Sondern es gehört ebenso dazu, dass ich gut auf mich achte, auf Ungesundes aktiv verzichte und mir Gewohnheiten zulege, die mir auf lange Sicht gesundheitlich und geistig gut tun.

Dazu gehört auch gutes Schlafmanagement. Ich sag das jetzt absichtlich in so einem geschäftlichen Jargon. Denn wir müssen kapieren, dass wir in uns selbst investieren müssen. Nicht nur mit dem Geld einer Wellnesskur sondern auch mit unserer Zeit und unserem Verhalten.

Was glaubst du denn, für was du dir in 20 Jahren dankbar sein wirst? Dass du dich über all die Zeit immer wieder davon abhältst lang genug und gut zu schlafen und dafür mit körperlichen Wehwehchen, schlechter Laune und immer nachlassender Konzentration belohnt wirst?

Was du dir von Schlafmangel einbrockst:

Wenn du Kinder hast, solltest du folgendes auf dem Schirm haben: Bereits nach kurzer Zeit des regelmäßigen Schlafmangels sind Jugendliche mehr gefährdet für Süchte und Depressionen. Das sind harte Bretter. Smartphones sind da natürlich der ultimative Treiber in die falsche Richtung.

Unser Immunsystem macht schneller schlapp unter Schlafmangel und die Körpertemperatur geht gleich mit in den Keller. Das erklärt, warum es einen tendenziell immer mehr friert wenn man müde ist. Außerdem leidet das Herz, da es sich schwerer tut, seine Arbeit ordnungsgemäß auf die Reihe zu kriegen. Was zu Bluthochdruck führen kann. Um noch eins drauf zu legen: Schlafmangel steigert das Risiko einer Diabeteserkrankung und kann zu Gewichtszuwachs führen.

Ach und noch was: Bereits nach wenigen Tagen mit Schlafmangel reagiert unser Hirn als ob es einen Alkoholpegel von 0,6 Promille hätte. Na was meinst du, was das wohl für ein Abschlussbericht wird, den du in diesem Zustand verfasst oder welche Gefahr du damit für dich und andere im Straßenverkehr bist?

Für was nochmal schläfst du nicht genug…?

Das ist alles echt kein Spaß mehr. Und doch achten die wenigsten von uns darauf genügend Schlaf abzubekommen. Wir verzichten aufgrund unseres Konsumverhaltens darauf uns den besten Gesundheitsschutz zu holen, den die Natur uns mitgegeben hat. Wir konsumieren abends meistens irgendwelchen Schmarrn im Fernsehen, auf netflix oder surfen bis zum Umfallen im Internet oder versacken in Social Media. Für was?

Glaubst du, dass du eine Woche später noch weißt, was du dir am Dienstagabend vor 6 Tagen angeschaut hast? Das ist futsch. Und die Zeit die du damit verbracht hast ebenso.

Wenn du dagegen mal eine ganze Woche lang jeden Abend rechtzeitig ins Bett gehst, so dass du genügend Schlaf abbekommst, hast du die beste Vorsorge in deinem Leben gemacht: Du hast auf deine Herzgesundheit eingezahlt, auf ein gut funktionierendes und fittes Gehirn, deine Laune ist nicht getrübt durch zu wenig Schlaf, was sich auf deine ganzen Begegnungen auswirken wird und du hast mehr Energie und Widerstandskraft aufgebaut. Einfach in dem du genug geschlafen hast.

So, und jetzt bist du dran. Wenn du jetzt noch nicht genügend Gründe gefunden hast um dein Schlafmanagement grundlegend zu ändern, dann solltest du nochmal darüber nachdenken, was du dir selbst wert bist und welche Fürsorge du dir angedeihen lässt oder nicht.

Wenn sich das harsch anhört, dann ist das richtig. Denn ich möchte dich wirklich aufrütteln. Schlaf ist so wichtig für dich und durch nichts zu ersetzen. Durch NICHTS.

Jetzt bist du dran!

Rechne dir aus, wann deine ideale Bettgehzeit ist, damit du genügend Schlaf abbekommst.

Ja, es kann sein, dass du dadurch deinen Abend umstellen musst. Dass du dir wirklich ernsthaft überlegen musst, wie du deinen Abend verbringst. Wie du es hinkriegst, dass du die letzte Stunde vor deiner Bettgehzeit nicht mehr in irgendeinen Monitor welcher Art auch immer hinein schaust. Was du für einen Zeitvertreib dir angewöhnen kannst bei dem du gut runter kommst und der dich in einen guten Schlaf leiten kannst.

Mach es zu deiner persönlichen Reise, herauszufinden, wie du deine Abende optimal gestalten kannst. Und sei absolut strikt, was deine Bettgehzeit betrifft.

Hol dir alle Hilfsmöglichkeiten die es gibt. Stell auf deinem Handy den Schlafmodus ein, der dein Handy ab einer bestimmten Uhrzeit in einen schwarz-weiß Modus setzt und dann die Reißleine um eine Uhrzeit zieht und die Apps nicht mehr automatisch zur Verfügung stellt.

Schau dir deine jetzigen Abende an und überlege dir ernsthaft, ob du damit weiter deine Zeit verbringen willst. Social Media, Fernsehschauen. Gibt es denn nichts anderes? Wie wäre es mit einem Gespräch oder einem Buch? Oder magst du nicht mal selbst kreativ werden? Du bist zu müde dazu, sagst du? Ach, echt?! Merkst du bestimmt selbst grad, das sich genau da die Katze in den Schwanz beißt.

Schaff dir ein Leben, dass auch abends reich ist. Etwas das du selbst gestaltest und nicht eines in dem du es nur noch schaffst dich berieseln zu lassen.

Es sei denn, du willst weiter ein Leben führen, in dem du literweise Kaffee brauchst, damit du nach dem Mittag nicht am Schreibtisch wegpennst, in dem dein Herz Bluthochdruck entwickelt und dein Hirn einfach nicht mehr die Leistung bringt, die es sollte. Lass dich ruhig auf die schlechte Laune abonnieren und deine depressiven Stimmungen zunehmen, die du erlebst, wenn es das ist, wie du dein Leben verbringen möchtest.

Und um das an dieser Stelle klar zustellen: Natürlich ist Schlaf nicht die Geheimwaffe gegen alle möglichen Krankheiten. Doch ohne ausreichend Schlaf hast du quasi die Garantie, dass du dir miese Tage einfängst und das auf Dauer.

Und damit: gute Nacht ;)

Beim nächsten Mal gibt es den ultimative Schlaf-Guide mit unendlichen vielen Tipps, wie du deinen guten Schlaf fördern kann!

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