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Weißt du wer der größte Lügner ist in deinem Leben? Niemand den du kennst und doch ist er dir näher wie niemand anderer. Es ist dein eigener Geist.
Wir nehmen an, dass das was wir denken stimmt. Dass wir uns Glauben schenken können, weil es ja unsere Gedanken sind.
Doch du solltest im Gegenteil nicht alles glauben, was du denkst. Denn das kann dich in Teufels Küche bringen und dich weiter denn je von einer guten persönlichen Entwicklung entfernen.
Wenn wir uns jetzt der Frage zuwenden, was denn dann wahr sei, dann kommen wir fast in eine philosophische Richtung.
Bildquelle: pixabay | Tama66
Was ist die Wahrheit?
Dazu gibt es viele Ansichten. Denn eine Sache kann verschiedene Wahrheiten haben, je nach dem wer sie betrachtet. Und was dieser Betrachter für eine Weltsicht mit bringt. Das macht das mit der Wahrheit auch so schwierig.
Doch wir wollen uns gar nicht in diesem rabbit hole verlaufen, sondern zurückkehren zu dem Gedanken, dass du nicht alles glauben solltest was du denkst.
Mir geht es dabei um eine bestimmte Art von Gedanken, die wir uns selbst immer wieder machen und die ich dir am liebsten abgewöhnen würde.
Z. B. Der Gedanke “Das schaff ich doch nie” oder “In meinem Leben geht immer alles schief” oder “Das steht mir nicht zu” oder oder oder.
All diese Gedanken sind Wahrheiten die du dir selbst überlegt hast und die dich ausbremsen. Ob es tatsächlich wahr ist, was du da denkst, kannst du gar nicht wissen, da du über Dinge nachdenkst die erst in der Zukunft geschehen werden.
Allerdings haben diese Art der Gedanken, diese Wahrheiten die du dir da selbst um die Ohren haust, tatsächlich einen gewissen Einfluss auf das was in der Zukunft passieren wird. Nicht umsonst gibt es das Konzept der selbsterfüllenen Prophezeiung.
Deine Identität bremst dich aus
Das Tragische ist, dass wir fast froh sind, wenn es tatsächlich schief geht, wenn wir es nicht schaffen, wenn wir scheitern, dann hatten wir ja recht mit unseren Gedanken. Unsere Wahrheit hat sich bewahrheitet.
Wieso wir froh darüber sind? Weil wir uns selbst bestätigt haben. Und Selbstbestätigung gibt uns Sicherheit, dass wir wissen wer wir sind. Es bestätigt unsere Identität. Wir sind halt so.
Sollte es tatsächlich wider Erwarten doch gelungen sein, dann freuen wir uns schon drüber und empfinden es als Glücksfall, als Ausnahme, etwas das uns passiert ist, jedoch nicht als etwas was wir tatsächlich sind.
Das angenommene Pech dagegen sind wir. Das bestätigt uns. Und je öfter wir recht haben und erleben, dass etwas nicht klappt und unsere vorher gedachten Gedanken damit wahr sind, umso mehr verstärken wir diesen Kreislauf.
Wir bestätigen immer wieder unser Selbstbild, unsere Identität. Das wiederum gibt uns Sicherheit. Sicherheit in uns als Person, die eine Identität hat.
Das ist der gordische Knoten, der es uns so schwer macht uns zu entwickeln. Wenn wir uns dabei zu sehr von unserer bisherigen Identität wegbewegen, dann sind wir verunsichert. Wir haben das Gefühl uns zu verlieren, uns nicht mehr zu kennen und das macht uns Angst.
Dann doch lieber wieder in die alte Rolle zurück schlüpfen. Schade, schade. Denn die Welt hat noch so viel zu bieten, wenn wir den Mut fassen und anfangen an unseren Gedanken zu zweifeln und neue Wege zu beschreiten.
Du kannst deine Identität ändern
Was wir am Gewohnten und Bekannten so sehr festhalten, ist eine fast in unseren Genen verankerte Vorgehensweise. Doch es bedeutet nicht, dass wir nicht beginnen können daran zu rütteln.
Wie wäre es, wenn du ein Mensch wärst, der denkt “ich gebe mein Bestes und es wird klappen” oder “ich kann das” oder “ich darf das”?
Wie würde sich dein Lebensgefühl ändern, wenn du anfangen würdest diese Art der Gedanken zu denken? Wären sie auch wahr? Oder wäre das eine Lüge?
Anfangs kann es gut sein, dass es sich tatsächlich wie etwas Geschummeltes anfühlt. Etwas das wir uns ausgedacht haben und das gar nicht stimmt. Doch wie Henry Ford schon gesagt hat: Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall recht behalten.
Damit ist gemeint, dass deine Gedanken deine Handlungen beeinflussen, deine Entscheidungen beeinflussen, dein Verhalten beeinflussen. Du verhältst und handelst so wie du über dich denkst.
Wenn du zuversichtlich bist und an eine Sache heran gehst, dass du das schaffen kannst, wirst du dich anders verhalten. Du wirst nicht so schnell aufgeben und du wirst aufmerksamer sein für das was du lernen kannst.
Wenn du pessimistisch bist, dann wirst du dir weniger Mühe geben, viel schneller die Flinte ins Korn werfen und Dinge übersehen, die du lernen könntest.
All diese Unterschiede sind nur dadurch gespeist, dass du anders denkst. Und beides ist wahr. Denn du machst es wahr.
Erdenke dir Möglichkeiten
Das bedeutet nicht, dass alles gelingen wird, was du dir vornimmst, doch es erhöht die Chancen ungemein, dass es gelingen kann, wenn du denkst, dass es im Bereich des Möglichen ist.
Denn du verhältst dich anders. Du entwickelst durch deine Gedanken, deine Entscheidungen und Handlungen. Daher ist es so wichtig, dass du als erstes wahrnimmst, was du überhaupt denkst.
Denn das ist die fieseste Sache überhaupt, dass du dir selbst eine Wahrheit in Gedanken zusammenstrickst, von der du bewusst nicht mal etwas mitbekommst, die aber alles beeinflusst was du machst.
Wenn du also das nächste Mal vor einer schwierigen Sache stehst, dann beobachte deine Gedanken und nimm wahr, was du wirklich über dich denkst. Schreib es dir auf. Das ist ein wichtiger Schritt, das aus deinem Kopf zu bringen und vor dir schwarz auf weiß lesen zu können.
Diese Distanz ermöglicht dir, das alles was du da aufgeschrieben hast in Frage zu stellen. Auch wenn du bis jetzt immer wieder gescheitert sein magst, bedeutet das nicht, dass es nicht doch die Möglichkeit gibt, es zu schaffen. Diese Möglichkeit existiert fast immer. Die Frage ist nur, ob du sie als Möglichkeit in deinen Gedanken auch berücksichtigst.
Verlasse den Auto-Pilot
Gedanken und Emotionen sind Gewohnheiten. Das solltest du immer im Kopf behalten. Sie sind schon viele Male auf die gleiche Weise gedacht und gefühlt worden und das meiste davon läuft automatisch in uns ab.
Vieles davon wurde in unserer Kindheit geprägt, genauso ob wir ein growth mindset (auf Wachstum ausgerichtet) oder fixed mindset (zu denken alles ist festgefügt und unveränderbar) haben.
Doch Prägung hin oder her. Wenn du dir bewusst machst, was du in deinem Kopf alles zulässt, dann kannst du beginnen, neue Gewohnheiten, neue Gedankenmuster, neue Emotionmsuster zu kreieren.
Das mag nicht über Nacht gehen und es kann harte Arbeit mit Rückschläge bedeuten, doch es geht.
Und ein erster Schritt dazu ist, dir selbst nicht alles zu glauben, was du denkst. Schau sie dir an deine gewohnten Denkmuster und überlege dir, was für eine Wahrheit du gern lieber hättest, mit welcher Wahrheit du sehr viel wahrscheinlicher in deinem Leben vorwärts kommen wirst, mit welcher Wahrheit du glücklicher sein wirst.
Das hat nichts mit permanentem positiven Denken zu tun, sondern es hat damit zu tun, dass du beginnst, deine Möglichkeiten zu erweitern. Denn im Moment begrenzt du dich und wer sagt, dass das schon alles war, was möglich ist?
Beginne in Möglichkeiten zu denken und nicht in pessimistischen Kategorien.
Was wäre möglich? Was könntest du schaffen? Was würde sich ändern in deinem Leben, wenn du beginnen würdest die Möglichkeiten zu sehen?
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