Stephen Covey hat seine Gedanken und Empfehlungen für erfolgreiche Unternehmer in einem Artikel, der in der Welt zu lesen ist, beschrieben. Als wichtigste Eigenschaft führt er die Fähigkeit an, Misserfolge als Lernmöglichkeiten zu nutzen. Weitere 10 Merkmale hat er gelistet, die seiner Meinung nach erfolgreichen Unternehmern gemeinsam sind:

  1. Sie alle sind “Produkte” eines Teams.
  2. Sie besitzen eine Überfluß-Mentalität.
  3. Sie nutzen die Stärken ihrer Leute und organisieren ihre Teams so, daß die Schwächen der Einzelnen ausgeglichen werden.
  4. Sie sind in hohem Maße pro-aktiv.
  5. Sie arbeiten konstant und unermüdlich.
  6. Sie bedauern nach einiger Zeit oft, daß sie ihre Familie oder ihre Gesundheit vernachlässigt haben.
  7. Sie haben viel Energie.
  8. Sie halten überhaupt nichts von Strukturen und Bürokratie.
  9. Sie entwickeln wahren Unternehmergeist.
  10. Sie sind glückliche, enthusiastische Menschen.

Für mich beschreibt das wieder einmal mehr das ganzheitliche Management. Und das ist einfach untrennbar mit “innerem Management” gekoppelt. Zumindest nach meinem Empfinden.

Wie steht es mit Ihnen? Würden Sie sich als glücklichen und enthusiastischen Menschen beschreiben? Mir scheint, dass dieses Wort in unserer Zeit nicht so häufig verwendet wird und auch nicht immer mit positivsten Assoziationen besetzt ist. Was verstehen Sie darunter?

Mein Herkunftswörterbuch gibt die Bedeutung folgendermaßen an:

Enthusiasmus = Begeisterung; aus griech. enthousiasmos “göttliche Begeisterung, Verzückung; Erregung”, zu entheos, enthous “der Gottheit, des Göttlichen voll”, aus en “in” und theos “Gott

Wann haben Sie das letzte Mal das Gefühl erlebt, in Verzückung zu geraten? Es mutet fast etwas seltsam an, sich darüber Gedanken zu machen, nicht wahr? Wenn überhaupt, dann wird dieses Gefühl am ehesten noch mit privaten Momenten verbunden.

Hm, was ist dann mit Begeisterung? Wann waren Sie das letzte Mal richtig begeistert? Von einer Idee, von einem Projekt, einer Sache, einer Herausforderung? Wie fühlt sich Begeisterung für Sie an?

Manche Menschen beschreiben es als einen Energieschub, der durch den ganzen Körper geht, bis man fast das Gefühl hat, zu fliegen. Ein Prickeln, das äußerste Aufmerksamkeit und positive Spannung nach sich zieht. Sprudelnde Ideen, hohe Konzentration, effektivstes Arbeiten ist möglich.

Wissen Sie, für mich ist Begeisterung eines meiner wichtigsten Wörter. Wenn ich merke, dass ich mich in meiner Arbeit für nichts wirklich mehr begeistern kann, dann weiß ich, dass etwas schief läuft. Dann wird’s oft schwer und belastend. Die Freude und Leichtigkeit schwindet, die Fehler werden mehr und das Ergebnis ist nie so gut wie es sein könnte. Der Spaß wird weniger und das Grundgefühl gleicht eher einem innerem Grummeln als positivem Antrieb.

Spätestens wenn ich an dieser Stelle angekommen bin, mache ich mir ernsthaft darüber Gedanken, was mit meiner Begeisterung passiert ist. Sicher gibt es immer wieder Routinejobs, Sch… Tätigkeiten die einem den letzten Nerv rauben können, doch wenn ich mich immer noch für mein dahinterliegendes Projekt, Ziel, Aufgabe begeistern kann, kann ich damit leben.

Machen Sie doch mal den Schnelltest: Auf einer Skala von 0 (null Begeisterung) – 10 (absolute Begeisterung) wo würden Sie sich spontan einstufen, wenn Sie Ihr momentanes Arbeitsleben anschauen? Wie fühlt sich Ihre Einstufung an?

Wenn es sich gut anfühlt, dann herzlichen Glückwunsch! Und vielleicht die Überlegung, was Sie noch tun können, um sich Ihre Begeisterung zu bewahren und evtl. noch zu verstärken.

Wenn es nicht so gut anfühlt, dann ist das Ihre Chance etwas zu ändern. Haben Sie sich das Wort BeGEISTerung schon mal näher betrachtet? Dort steckt der “Geist” drin. Also etwas mit Sinn. Und hier sind wir auch schon an einem häufigen Dreh- und Angelpunkt angelangt: Wenn das was ich zu tun habe, für mich “ohne Geist” sprich ohne Sinn ist, dann kann es dafür auch keine Begeisterung geben.

Ein paar kleine Gedanken dazu:

  • Was können Sie konkret tun, verändern, weglassen, hinzufügen um wieder mehr Sinn darin zu sehen?
  • Welches übergeordnete Ziel steckt dahinter, was für Sie Sinn macht und damit auch diesem Teilbereich wieder Sinn verleihen kann?
  • Welchen Sinn könnte ein Außenstehender darin sehen?

Und wenn Sie als Führungskraft Mitarbeiter haben, dann lohnt sich bestimmt auch die Frage, ob Ihre Mitarbeiter begeistert sind. Und wenn nicht, dann lohnt sich diese Frage noch mehr:

Was hält meine Mitarbeiter davon ab, begeistert zu sein und zu arbeiten?

Fragen Sie doch mal. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die die Begeisterung dämpfen. Und wenn Sie schon dabei sind, dann können Sie ja auch die anderen 9 Gemeinsamkeiten erfolgreicher Unternehmer genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht jede Woche eine andere Eigenschaft zum Thema machen. Für sich persönlich, für Mitarbeiter und Kollegen.

Und wenn Sie Lust haben, dann machen Sie mir doch die Freude und teilen mir Ihren momentanen Begeisterungsbarometerstand (siehe oben) in einem Kommentar mit!


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