Heute geht ich zum Hafen runter und hol mir ein Eis.
Das war der Plan an einem der Urlaubstage im Januar. Dazu sollte man vielleicht noch die folgende Kleinigkeit wissen: Der Weg zum Hafen ist zwar nur 1,5 km lang dafür mit Schikanen versehen, denn es heißt diesen steilen Berg runter und hernach wieder rauf:
Das runter ist noch relativ easy. Allerdings wenn ich den Weg steil nenne, dann meine ich auch steil.
Es geht nach unten…
In Serpentinen geht es hinab. Die Steine sind teilweise glatt geschliffen und man ist schneller ausgerutscht, als man ups sagen kann.
Belohnt wird man dafür mit sensationellen Ausblicken auf das Meer und den Hafen.
Unten angekommen, gab es dann das Eis für mich und kurzes Verschnaufen an der Strandpromenade.
Und wieder rauf…
Danach hieß es dann “aufi auf den Berg!” Ich bin ja schließlich nicht zum Spaß hier ;)
Da ich diese Kraxelei ja schon ein paar mal gemacht habe, wusste ich, was auf mich zu kam.
Wir erinnern uns an das steil?
Und so bin ich losgestapft. Manch liebe Menschen aus meiner Familie bezeichnen mich gern als kleine Dampflok wenn ich auf den Berg gehe. Da ist schon was dran. Bei mir gibt’s nur an oder aus. Entweder ich marschiere nach oben oder ich bleibe stehen. So was wie einen slowmotion Gang hab ich irgendwie nicht ;)
Wenn du dich langsam fragst, wo ich hin will mit meiner Geschichte, bleib mir noch einen Moment gewogen.
Was wäre wenn…?
Als ich so dreiviertel den Berg oben war, hab ich mich gefragt, was wäre, wenn ich jetzt einfach stehen bleiben würde. Weil es mir zu anstrengend wird, weil ich keine Lust mehr habe oder weil mir einfach nicht mehr einfällt, wieso ich mir das überhaupt angetan habe.
Da würde jetzt nicht großartig viel passieren. Es würde kein Bus kommen oder ich könnte mir auch kein Taxi rufen, das mich hier abholt.
Wenn ich wieder nach Hause will, hilft alles nichts. Ich muss weitergehen bis ich oben bin, wo mein Auto steht. Da gibt’s keine Alternative.
Das erinnert mich an…
Als ich auf diesem Gedanken weiter herum gekaut hab, dachte ich an verschiedene Projekte.
Wieviel Zeug fängt man an, ist euphorisch am Anfang, stürzt sich begeistert in alles Mögliche, nur um nach einer Weile festzustellen, dass das nicht immer so weitergeht.
Plötzlich kommt eine Durststrecke, bei der nicht mehr alles so flutscht und es anstrengend wird. Es haut auch mal was nicht hin und solche Rückschläge mögen wir gar nicht.
So passiert es regelmäßig, dass das anfänglich so großartige Projekt einschläft, zum Stillstand kommt. Man hat keine Lust mehr, es ist zu anstrengend und uns fällt nicht mehr ein, wieso wir uns das überhaupt angetan haben.
Wie sieht’s bei dir aus?
Na, Hand auf’s Herz: Wie viele solcher Leichen hast du im Keller? Was hast du angefangen und irgendwann sausen lassen ohne es zu beenden? Bei welchen Projekten hast du stark gestartet und dann stark nachgelassen und es nicht durchgezogen?
Schau ihn dir an, deinen Friedhof der abgebrochenen Projekte. Willst du das echt so weitermachen?
Was ist der Unterschied?
Wenn ich das mit meinem anstrengenden Aufstieg vergleiche, dann ist der Unterschied ziemlich einfach: Beim Berg hab ich keine andere Wahl. Es wird niemand kommen und mich tragen. Ich muss schon allein weiterlaufen. Es ist meine alleinige Verantwortung auf meinen Berg zu kommen.
Dieser “Zwang” fehlt bei eigenen Projekten oft. Will man jedoch eine Entsprechung finden, dann gibt es sie. Man nennt sie Selbstverpflichtung oder wie ich das nennen würde:
“Mach es zu deinem Berg!”
Wenn du dich entscheidest, komme was wolle, das Projekt durchzuziehen, hast du es zu deinem Berg gemacht. Du wirst weitergehen bis du oben bist. Egal ob du gerade Lust dazu hast oder ob es dir zu anstrengend wird, du wirst weitergehen.
So kommt man wirklich voran
Das ist eines der Geheimnisse erfolgreicher Menschen. Sie verlassen sich nicht auf Motivation. Das ist eine sehr flüchtige Angelegenheit. Mal ist sie da, mal nicht.
Sie machen ein Projekt zu ihrem Berg. Haben ein Ziel vor Augen und gehen darauf zu.
Selbstverpflichtung kombiniert mit Beharrlichkeit liest sich nicht aufregend, ist es aber. Denn mit diesen beiden Komponenten kannst du fast alles in deinem Leben erreichen.
Was wirst du zu deinem Berg machen?
Schreib mir das doch in einem Kommentar. Und wenn du gern noch ein wenig mehr hättest, dann schreib mir eine Mail. Erzähle mir von deinem Projekt, deinem Ziel, deinem Zeitrahmen und ich werde nachfragen ob noch unterwegs bist!
Was machst du zu deinem Berg?
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