Heute gibt es das Lesefutter vom März. Es sind wieder grandiose Bücher dabei! Daher lass uns gleich reinspringen ins Lesefutter.
Wie immer gilt, wenn du ganz zeitnah mitbekommen möchtest, welche Bücher es aus meinem Lesestapel in das empfohlene Lesefutter geschafft habe, dann folge mir auf Instagram.
Und schon geht’s los mit den Buchtipps vom März 2019:
Die Bullet Journal Methode – Ryder Carroll
Im letzten Jahr habe ich die Methode des Bullet Journals für mich entdeckt. Und was soll ich sagen, es hat genau ins Schwarze getroffen.
Allerdings kann ich allen nur empfehlen die sich ebenfalls für diese Methode interessieren, schau dir nicht die ganzen Videos dazu an, sondern hol dir das Buch des Autors und Erfinders.
Das Bullet Journal ist in keinem Fall nur für alle die ganz toll zeichnen können und es ist auch kein Art Journal. Es ist das, was jeder für sich draus macht. Und das ist das sensationelle an dieser Methode, dass es so leicht zu adaptieren ist auf die ganz persönlichen Bedürfnisse. Das Bullet Journal ist weit mehr als nur eine besondere Form um Listen von Todos zu schreiben.
Das Buch gliedert sich in mehrere Abschnitte und erläutert Schritt für Schritt jeden Gedankengang der hinter der Methode steckt.
Dazu gehören Möglichkeiten wie man selbst Projekte besser steuern kann, wie man neue Ideen verwirklichen kann, welche Methoden es gibt um produktiver zu werden.
Jedem dieser einzelnen und weiteren Punkten ist ein extra Kapitel gewidmet mit glasklaren Erklärungen, Beispielen die man super gut nachvollziehen kann und immer viel Hintergrundwissen woraus sich dieser Aspekt des Bullet Journals speist.
Ich persönlich liebe Struktur und ich liebe es zu schreiben. Für diese Methode ist es gut wenn man selbst gerne schreibt. Denn aus meiner Sicht ist das Bullet Journal tatsächlich nur etwas für Leute die gerne mit der Hand schreiben.
Das Grandiose am mit der Hand schreiben Methode ist, dass man sich entkoppelt von der Technik wenn man über seine eigenen Dinge nachdenkt.
Und es muss auch nicht das Original Bullet Journal von Leuchtturm sein, sondern es geht mit jedem x-beliebigen Notizbuch das man gerade zur Hand hat.
Das Bullet Journal kann eine Methode sein für alle, die zu viele Ideen im Kopf haben, die sich immer wieder verzetteln, die einfach zu viele Projekte gleichzeitig zu bewältigen haben. Es ist ebenfalls ein super gutes Tool wenn man als Mama seine Familie versucht zu managen und zu organisieren.
Absolute Leseempfehlung und eine tolle Methode!
Ted Talks – Chris Anderson
Wenn jemand wissen muss was einen guten Talk ausmacht, dann wohl die Macher von TED Talks. Chris Anderson hat ein Buch geschrieben, dass man wirklich als offiziellen guide für public speaking bezeichnen kann.
Er versammelt darin konkrete Tipps und Hinweise, angefangen vom Aufbau einer Rede, die Idee zu entwickeln, die Visualisierung, die Art des Sprechen und vieles mehr. Es ist eine wahre Fundgrube.
Das Ganze unterlegt mit vielen verschiedenen TED Talks als Beispielen die genau das illustrieren was er gerade in dem Kapitel erklärt hat.
Dieses Buch ist für alle interessant, die ihre Reden und Vorträge richtig, richtig gut gestalten und rüberbringen wollen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung.
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Das Kind das nicht fragte – Hanns Ortheil
Der Autor Hanns Ortheil ist ein preisgekrönter Schriftsteller mit einer ganz eigenen Geschichte. Doch dazu mehr beim nächsten Buch.
Dieses Buch – das Kind das nicht fragte – ist ein Roman der sich um einen interessanten Beruf und Sizilien rankt.
Der Protagonist Benjamin Merz ist Ethnologe und der jüngste von 5 Brüdern. Da seine Eltern früh verstorben sind, haben die Brüder es sich zur Aufgabe gemacht, ihm Ratschläge zu geben und versuchen sich immer wieder in sein Leben einzumischen. Dass es nicht ein idyllisches Kindheitserleben war, wird im Verlauf des Buches deutlich. Und so ergreift Benjamin auch gern die Gelegenheit nach Sizilien zu gehen und dort im Städtchen Mandlica Forschungen zu betreiben.
Er tut sich nicht leicht von sich selbst zu erzählen oder sich gar zu öffnen, doch er ist ein Meister darin anderen ihre Geschichte zu entlocken. Eben der perfekte Ethnologe. Er kommt in einer Pension im Ortskern unter, die von zwei Schwestern geführt wird. Beide werden noch ihre eigene Rolle in seinem Leben spielen.
Mich hat das Buch in vielerlei Hinsicht fasziniert. Man bekommt nicht nur Einblicke in ein akribisches Vorgehen und sammeln von Informationen um die Geschichte eines Ortes und der zugehörigen Menschen zu schreiben, sondern der Mensch Benjamin hat sehr viele Eigenheiten und tut sich insgesamt schwer enge Verbindungen mit anderen einzugehen. Was zu interessanten Verhaltensweisen führt und dem Blick in den Kopf von jemandem der die Welt mit anderen Augen sieht.
Im Verlauf des Romans entspinnt sich eine Liebesgeschichte mit einer der Schwestern aus der Pension und darin verwoben werden Eigenheiten von Sizilianern und die wunderbare Landschaft Italiens.
Es ist ein ruhiges, detailreiches und mit tiefen Gedanken beseeltes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
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Der Stift und das Papier – Hanns Ortheil
Dieses Buch ist eine autobiographische Reise in die Kindheit des Autors. Er hat eine sehr eigene und tragische Geschichte zu tragen. Er ist der jüngste von 5 Söhnen und der einzige der noch lebt. All seine Brüder sind verstorben und dieses Trauma hat dazu geführt, dass seine Mutter nach dem Krieg für Jahre verstummt war.
Das gleiche wiederfuhr ihm. Er schwieg über Jahre und das führte dazu, dass er in der Schule so gut wie keine Chance hatte. Dieses Buch ist nicht nur ein Rückblick auf diese Geschichte, sondern wird oft aus der Sicht des Kindes erzählt, so dass man wie hineingezogen wird in dieses seltsame Leben. In dem Begriffe keine Bedeutung haben, einfachste Wörter nicht zugeordnet werden können und die Welt dadurch zu einem Ort wird, der einem ständig das Gefühl gibt nicht richtig zu sein.
Seinem Vater ist es zu verdanken, dass Hanns Ortheil doch noch einen Zugang in die Welt der Wörter fand und später zu einem preisgekrönten Schriftsteller wurde.
Dieser Weg dorthin führte über eine besondere Art der Schreibschule, die sein Vater mit ihm begann. Im Westerwald in einer Jagdhütte, die zu einer Schreibhütte wurde, wenn man so will. Es waren kleinste Übungen am Anfang um überhaupt das Gefühl eines Stiftes auf Papier zu entdecken. Anfangs noch vollkommen ohne Worte, nur im Spüren der Materialien.
Danach folgten einfache Wörter und kleine Beobachtungen. Alles wurde auf extra Zettel geschrieben und akribisch sortiert und in einem Archiv aufbewahrt. Dieses Archiv wuchs weiter durch den Beginn von Tageschroniken, die Beobachtungen aus dem laufenden Tag beinhalteten.
Diese Schreibreise bewegt sich immer weiter bis hin zu Erfolgen in der Schule und darüber hinaus. Die Mutter fand in einem späteren Verlauf ebenfalls eine eigene Art ihrem Sohn Schreibaufgaben zu geben.
Welche große Bedeutung Wörter und das Schreiben für Hanns Ortheil für sein gesamtes Leben haben, spricht aus jeder Zeile dieses wunderbaren Buches. Mich hat es sehr berührt diesen Weg zu verfolgen aus der Sprachlosigkeit hin zu einer Schreib- und Sprachfülle zu gelangen.
Wer sich für ungewöhnliche Lebenswege interessiert und vielleicht selbst dem Schreiben etwas abgewinnen kann, wird hier eine faszinierede Lektüre finden.
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Das waren sie, meine Leseempfehlungen aus März 2019! Ich finde ja immer, lesen kann man nie genug. Und mir ist ein gedrucktes Buch tausend mal lieber als ein ebook-reader. Doch jeder so wie er will, Hauptsache es wird gelesen ;)
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Wenn du auch gern liest, dann schreib mir doch deine Buch-Highlights. Gern als Kommentar oder auch per email. Ich freu mich immer von meinen LeserInnen persönlich zu hören!
Wer du gern in meinen bisherigen Empfehlungen stöbern möchtest, dann nur zu. Du findest hier alle Lesefutter-Folgen.
Have a nice day and happy reading!
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