Wer im letzten Jahr schon mit dabei war, kennt das Ritual bereits:
Die große Lebens-Inventur
Und zwischen den Jahren, wie man so schön sagt, ist dafür eine gute Zeit. Sie finden hier die Anleitung dazu. Die Idee stammt von Vera F. Birkenbihl und ist für mich jedes Jahr wieder eine Bereicherung. Hier finden Sie den Beitrag dazu aus dem letzten Jahr.
Bildquelle: pixelio.de
Für wen diese Möglichkeit das Jahr zu beschließen, neu ist, dem kann ich nur empfehlen es einmal auszuprobieren. Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe und lassen Sie mit Hilfe der Fragen das Jahr Revue passieren. Wertvolle Hinweise verbergen sich im Vergleich der jetzigen Ziele mit denen des vergangenen Jahres.
Was hat sich verändert, was ist gleich geblieben und wohin geht nun der Fokus?
Wer dieses Ritual seit einigen Jahren macht, wird interessante Strömungen feststellen. Manche Ziele haben sich wie von selbst erreichen lassen, manche haben sich direkt in Luft aufgelöst und manche sind unerreicht geblieben. Da es hier nicht um eine Abrechnung im Sinne einer Bilanz geht, sondern um ein Wahrnehmen dessen was IST, können Sie mit einem wohlwollenden Blick auf Ihr Jahr Veränderungen wie auch Stagnationen wichtige Erkenntnisse gewinnen.
Wenn Ihnen beispielsweise auffällt, dass Sie auch in diesem Jahr Ziel XY wieder nicht oder nur zu einem kleinen Teil erreicht haben, dann versuchen Sie doch einmal eine andere Reaktion darauf als sonst. In den meisten Fällen gefällt es uns nicht besonders, wenn wir etwas nicht erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben und es macht sich schnell ein Gefühl des Versagens breit. Wie wäre es denn, wenn Sie sich dafür dankbar wären?
Hört sich verrückt an? Das stimmt. Doch probieren Sie es doch einmal aus. Dazu ein Beispiel, das sich als sehr aufschlussreich erwiesen hat:
Seit Jahren hadert jemand, den ich sehr gut kenne, mit ihrer Disziplinlosigkeit. Und damit meine ich z.B. die Tendenz, Dinge zwar anzufangen und dann nicht zu beenden oder Routinen schleifen zu lassen, häufig viel zu spät mit der Bearbeitung von Projekten anzufangen usw. Die Liste könnte noch eine ganze Weile fortgesetzet werden. Und daher ist dieses Thema meist auch bei der Jahresinventur dabei.
Dieses Jahr haben wir den Spieß einfach mal umgedreht und sie hat sich bei sich selbst für ihre Disziplinlosigkeit bedankt. Und das war das beste was sie machen konnte. Denn interessanterweise war ihr im nächsten Moment klar, dass sie dadurch ihre Freiheit und Eigenständigkeit bewahrt hat. Dieses Gefühl ist für sie sehr wichtig und elementar und es hat sich daher meistens durchgesetzt. Woher dieser tiefe Wunsch stammt lassen wir mal völlig außen vor. Denn es geht doch um HEUTE und Veränderungen die JETZT möglich sind.
Im Anschluss an diese Erkenntnis war klar, dass das Annehmen der Disziplinlosigkeit mit dem Wissen des Freiheitsschutzes, eine große Stärke ist und sie nun nicht mehr gegen sich selbst ankämpfen muss.
Denn eine Eigenschaft in uns zu überwinden suchen, heißt auch immer, sie nicht anzunehmen und ihre positive Absicht nicht wertzuschätzen. Und wir wissen doch, kein Mensch macht etwas umsonst.
Also machen Sie doch dieses Jahr eine Ausnahme und anstelle dessen, dass Sie sich für nicht erreichtes selbst schimpfen, sich als tendenzieller Looser fühlen, seien Sie sich dafür dankbar. Tauchen Sie in dieses Gefühl ein und lassen sich davon überraschen, was für Gedanken in Ihnen nach oben steigen.
Arbeiten Sie mit diesen Gedanken und betrachten Sie sie als Geschenk. Sie werden dadurch Ihren inneren Triebfedern und Werten näher kommen. Und wenn Sie diese klarer vor Augen haben und wissen, was das eigentliche Ziel dahinter ist, können Sie auch beginnen positive Veränderungen zu leben. Denn Sie werden niemals etwas gegen Ihr Innerstes durchsetzen. Machen Sie es dagegen zu Ihrem Verbündeten und seien Sie für Ihre innere Weisheit dankbar. Wenn Sie auch manches mal in einem seltsamen Gewand erscheinen mag.
Über Ihre Gedanken und Erfahrungen dazu freue ich mich und wünsche Ihnen viele wertvolle Erkenntnisse über sich selbst.
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Ein erfolgreiches neues Jahr!!!
Jo
@jo
Vielen Dank, das wünsch ich dir natürlich ebenso!
Alexandra
Hallo Allexandra,
die Idee, sich für nicht erreichte Ziele zu bedanken, finde ich einfach genial, ver-rückt, witzig. Ich hatte am 1. und am 2. Weihnachtstag die Rückschau für mich gemacht. Darunter waren auch ein paar Ziele, die ich nicht erreichte. Das hatte mich geärgert. Wenn ich jetzt daran denke, mich für das Nicht-Erreichen zu bedanken, dann wirkt das wie ein Wirbelwind im Gehirn und bringt spannende Erkenntnisse zu Tage. mmmmh
Lieben Gruss und einen guten Rutsch in das neue JAhr
Ludwig
Hallo Ludwig,
vielen Dank für deine Rückmeldung! Find ich ja toll, dass die Idee wie ein Wirbelsturm wirkt und verrückte Sachen waren doch immer schon die besten :-)
Viele liebe Grüße in die Schweiz und ein gutes Jahr 2008 für dich.
Alexandra
Hi Alexandra,
beim Lesen Deines Beitrags musste ich wieder an die “dunklen Filme im Kopf” denken, diese Ängste, die immer wieder hochsteigen und die sich so furchtbar schlecht “bekämpfen” lassen.
Es ist heilsam, dafür dankbar zu sein, denn sie bringen mich zurück zur Frage, was wirklich wichtig ist im Leben und sie bringen mich zurück zu den wesentlichen Menschen in meinem Leben, zurück auf den Weg, der im Hamsterrad des Alltags gerne auf der Strecke bleibt.
Danke!
claudia
#refresh: Jahresabschluss – Die große Lebens-Inventur http://t.co/4oQhTstqkJ
#Fragen #Sinn