Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass wir uns über manches im ersten Moment zwar freuen, doch sehr schnell andere Gefühle dieses gute Empfinden überlagern?
Es scheint, als ob ein kleiner Piepmatz versucht, gegen das Brausen eines Sturmes anzukommen. Haben wir überhaupt noch Zeit uns zu freuen? Wo sind wir eigentlich ständig mit unseren Gedanken und unseren Gefühlen?
Freude ist nicht unbedingt ein lautes Gefühl. Es ist eher ein wärmendes, stilles, inneres Leuchten. Es hat weniger mit Spaß zu tun. Der oft lärmend und ausgelassen ist und ebenso seine Berechtigung hat, doch Freude hat eine andere Qualität.
Bildquelle: Gerd Altmann @pixelio
Sind Sie schon mal vor Freude still geworden? Wenn es uns den Atem verschlägt, weil wir eine völlig unerwartete Überraschung bekommen. Ein kleiner Zettel aus unserem Portemonnaie fällt, auf dem ein paar Zeilen von einem lieben Menschen stehen. Jemand an unseren Geburtstag gedacht hat, von dem wir es nicht gedacht hätten. Wir viel besser bei einer Prüfung abgeschnitten haben, als wir uns erhofften. Ein liebes Wort in schwerer Zeit per Post bekommen.
All das und mehr ist Freude, derer wir so sehr bedürfen. Wir heilen, wenn wir ganz tief eintauchen in diese Empfindung. Spüren, wie sich dieses Leuchten in unserem ganzen Körper ausbreitet, das Lächeln wie von selbst auf unserem Gesicht erscheint, wir uns leicht fühlen und das Gefühl haben, dass wir fliegen können.
Wann haben Sie sich das letzte Mal so gefühlt?
Wann haben Sie bewusst in der Freude gelebt?
Freude ist ein Zustand, der uns über einen längeren Zeitraum begleiten kann, wenn wir das zulassen. Und er hat zumeist mit Menschen zu tun. Menschen, die uns eine Freude machen wollen und sich selbst daran erfreuen. Und ebenso schaffen wir dieses Gefühl, wenn wir jemandem eine Freude machen. Nicht unbedingt weil wir es uns finanziell leisten können, sondern weil wir bewusst Freude schenken wollen.
Was für Vorfreude es uns bereiten kann, etwas kleines, besonderes für unsere Liebsten auszusuchen, schön zurechtzumachen, ein paar liebevolle Zeilen mit der Hand hinzuzufügen. Was für eine Pracht. Das ist das Geheimnis hinter dem weisen Wort “Geteilte Freude ist doppelte Freude”
Machen Sie sich doch mal auf ‘Freude-Suche’ Wir begegnen jeden Tag immer wieder Situationen, in denen wir uns freuen können. Und wir könnten jeden Tag anderen eine Freude machen. All das muss keineswegs in einer riesigen Geschenk-Parade gipfeln. Im Gegenteil. Wenn Sie für sich nachspüren, was Ihnen besondere Freude macht, die Freude, die innerlich wärmt und uns leuchten lässt, so sind es viel öfter Aufmerksamkeiten im Sinne von lieben Worten.
Leben Sie in der Freude und kehren immer wieder bewusst in dieses Gefühl zurück. Nutzen Sie alles, was Ihnen dazu hilft. Ob das Musik sein mag, oder ein Spaziergang durch die verschneite Landschaft, gute Gespräche mit Freunden, ein schönes Buch, Ihre Liebsten ganz nah um sich zu haben, Ihr Herz schlagen zu spüren, das Wohlgefühl eines frischbezogenen Bettes zu genießen oder auch einfach für sich still zu werden.
Gehen Sie mit der Verschenken von Freude ebenso verschwenderisch um. Wir lassen viel zu viele Möglichkeiten ungenutzt vorüber gehen, in denen wir anderen eine kleine Freude machen könnten. Mit einem Lächeln, einem freundlichen Wort, einem netten Kompliment, einer kleinen Hilfeleistung, einer kleinen Notiz oder einem Mitbringsel.
Zeigen Sie den Menschen in Ihrem Leben, dass Sie in Freude mit Ihnen verbunden sind. Sie werden es hundertfach zurückbekommen.
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Was für ein schöner Text! Vielen Dank dafür!
Ich bin gerade dabei, eine ganz besondere Freude für mich wieder zu entdecken, nämlich die Freude am Singen. Sie hat mich durch meine Kindheit und Jugend begleitet und ist dann irgendwo zwischen Arbeiten, Haushalt und Kindererziehung auf der Strecke geblieben.
Und das Schönste daran ist: Mit der Freude, die ich mir damit selber mache, kann ich vielen Anderen gleichzeitig eine Freude bereiten!
@beingmenow
Danke dir für deine lieben Worte. Das, was du beschreibst, ist wohl die schönste Freude die es gibt. In dem man selbst etwas tut, was einem viel Freude bereitet, damit gleichzeitig andere erfreuen zu können. Wie schön, dass du das Singen wieder für dich entdecken konntest.
Danke für den Text. Der Satz mit der unerwarteten Post in schweren Zeiten lässt mich etwas wichtiges nachholen, was ich viel zu lange versäumt habe…
@JayRachel
Mir ging es oft genauso, dass ich die Dinge, die wirklich wichtig sind, wie solche Zeilen zu schreiben, vor mir her geschoben habe.
Doch ich musst schmerzlich lernen, dass es dann auch mal zu spät sein kann und die Zeilen niemanden mehr erreichen…
Seitdem schiebe ich solche Dinge nicht mehr auf.