Entrümpel deine Ausreden.

Heute wollen wir entrümpeln, doch keine Sachen, sondern Ausreden.

Genau, wir entrümpeln deine Ausreden.

Wenn wir ehrlich zu uns sind, haben wir davon tonnenweise. Wieso wir abends nicht regelmäßig die Zahnseide verwenden, wieso wir nicht rechtzeitig das Licht ausmachen, um genügend Schlaf abzubekommen, wieso wir nicht endlich mal richtig englisch lernen wollen, das neue Projekt starten, die Eltern öfter anrufen usw. usw. Du kannst die Liste bestimmt selbst noch ins Unendliche fortsetzen.

Und ja, unser Leben ist hektisch und wir haben viel um die Ohren. Doch es liegt in unserer Hand etwas dran zu ändern.

Was ist deine Ausrede für Ausreden?

Ehrlich gesagt kann ich es oft nicht mehr hören, wenn mir jemand sagt, dass er eine Situation schon gern anders hätte, doch mir dann im Gespräch in vielerlei Varianten erklärt, warum sich da einfach nichts machen lässt und jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei und überhaupt das nicht zu schaffen ist.

Ja, ja, ja. In Ausreden sind wir oft ganz groß. Das ist nämlich einfacher. Dann brauchen wir uns nicht bewegen und nicht verändern. Dann kann alles so bleiben wie es ist. Ich muss mich nicht anstrengen, ich muss nicht meine Komfortzone verlassen und ich muss nichts ändern.

Denn das mögen wir gar nicht. Ändern… Iiiih, das ist so unangenehm. Ja, auch das stimmt. Veränderung ist oft begleitet von unangenehmen, seltsamen, manchmal peinlichen, manchmal schmerzhaften, manchmal demütigenden Erfahrungen.

Doch ich kann an dieser Stelle immer wieder nur meine Frage stellen:

Dann lassen wir alles so wie es ist?

Und nichts wird sich ändern? Verbringen wir unser Leben lieber damit zu jammern, weil wir manches gern anders hätten, jedoch nicht den A.. in der Hose haben um es anzugehen?

Klar kann man so denken und klar kann man so sein Leben verbringen. Ich möchte das nicht. Ich möchte mich immer wieder lebendig fühlen, weil ich weiß, ich setze etwas in Bewegung, ich probiere etwas aus, ich lasse Neues und Ungewöhnliches in mein Leben.

Und nein, das fällt mir keineswegs immer leicht und macht auch keineswegs immer Spaß. Doch ich weiß auch, wenn ich das erste Mal nicht mache, um eine Rede auf englisch zu halten (und dabei fast vor Scham im Erdboden versinke, weil mein Englisch so grottenschlecht ist) dann werde ich auch nicht die 50. Rede auf englisch halten, bei der ich mich sicher und wohl fühle. Nur wenn ich mit der ersten anfange und bis zur 49. durchziehe, dann werde ich diesen Erfolg bei der 50. erleben.

Es lässt sich nichts überspringen

Nur wenn wir uns dem unangenehmen Anfang aussetzen, denn der ist häufig unangenehm und von Scheitern, Fehlern und Hilflosigkeit geprägt, können wir in etwas Besseres hineinwachsen.

Das lässt sich nicht überspringen. Und weil es eben oft so unangenehm ist, haben wir tonnenweise Ausreden. Noch nicht mal anderen gegenüber, sondern uns selbst gegenüber. Wir würden zwar gern, aber… und hinter diesem aber werden wir sehr kreativ und lassen uns alles Mögliche einfallen um ja nur nicht anfangen zu müssen.

Sollten wir es hinkriegen voller Euphorie etwas Neues zu starten, kann uns die zweite Welle an Ausreden aus dem Tritt bringen. Wenn wir feststellen, dass das auch jede Menge Zeit und Disziplin kostet dran zubleiben. Von meinen 10 englischen Reden war keine viel besser als die allererste. Das darf ich dir versichern. Und jedes Mal war ganz gruselig für mich.

Doch ich wusste auch, wenn ich diese Reden nicht mache, diese ersten 10, dann kann es nie die 11. geben, bei der ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, dass ich nicht ganz so rumgestammelt habe. Diese 11. Rede gab es nur, weil ich die ersten 10 ausgehalten habe.

Kannst du unangenehme Gefühle aushalten?

Darin liegt ein großes Geheimnis erfolgreicher Menschen. Sie lassen sich nicht abhalten, vor allem nicht von sich selbst, wenn sie etwas anstreben und der Weg dorthin ziemlich unangenehm ist.

Fatal an dieser ganzen Ausreden-Sache ist, dass wir das oft gar nicht mal bemerken. Wir bemerken nicht, wenn wir gerade wieder einer unserer Ausreden auf den Leim gegangen sind. Das passiert so nebenbei und unbewusst, das ist ganz erstaunlich.

Wir wollten doch diesen Abend keine Nüsschen vor dem Fernseher essen und erwischen uns nach einer Stunde ganz erstaunt, dass wir ein leer gegessenes Schüsselchen auf den Tisch stellen.

Daher heißt es wieder mal sich auf die Suche zu machen, was denn unsere Lieblingsausreden sind. Bei welchen Gelegenheiten wir uns selbst mit Ausreden immer wieder ein Bein stellen und wo wir das endlich ändern wollen.

Denn du darfst gern einen ganzen Schwung an Ausreden behalten, wenn dir danach ist. Doch bei der einen Sache, die dir wirklich wichtig ist, die wirklich was in deinem Leben bewegen würde, bei der solltest du deine Ausreden in die Tonne treten.

Wo hast du immer Ausreden parat?

Wie ist das bei dir? Was für ein Projekt, welche Sache schiebst du gefühlt immer wieder vor dir her und fängst nicht an? Ist das eine Sprache zu lernen? (das wäre dann wiedermal ich… diesmal steht Spanisch auf dem Programm) Oder deine Altersvorsorge endlich auf gute Füße zu stellen? Dich mit deiner fehlenden Bewegung zu beschäftigen? Endlich dieses Fachbuch lesen?

Such dir was aus. Es sollte etwas sein, das dir wirklich am Herzen liegt. Etwas bei dem du weißt, dass es dich froh machen würde, wenn du endlich dabei ins Umsetzen kommst.

Und jetzt stell dir vor, was sich in deinem Leben verändern würde, wenn du dieses Projekt gestartet hast, was dir dadurch möglich wird, was dich daran froh machen wird.

Um bei meinem Spanisch-Lernen zu bleiben: Ich könnte mich endlich mit den Menschen auf La Palma unterhalten und nicht nur mit englisch oder Händen und Füßen (weil dort fast niemand wirklich etwas anderes als spanisch spricht) irgendwie in Kontakt zu gehen.

Ich würde mich sicherer fühlen, wenn ich in einen Laden gehe, da ich wüsste, ich kann beschreiben, was ich suche. Das würde soviel Spaß machen, richtige Gespräche führen zu können. Dadurch viel mehr in der Insel heimisch zu werden und die Menschen dort kennenzulernen.

Was würde sich für dich ändern?

Schreib auch du für dich auf, was du gern machen würdest und was du damit erreichen könntest. Mal es dir aus, stell es dir vor, fühle in dich hinein, spüre, was es mit dir machen würde.

Ich für mich hätte das Gefühl wieder ein Stück mehr auf der Welt Zuhause zu sein. Spanisch wird in so vielen interessanten Ländern gesprochen. Dann könnte ich auch endlich nach Brasilien reisen und das Mädchendorf besuchen, das ich schon viele Jahre über den Orden der Heiligstädter Schulschwestern unterstütze.

Mich mit den Mädchen dort zu unterhalten zu können, ist eine ganz wunderbare und berührende Vorstellung für mich. Meine Güte, wäre das grandios!

Wenn du auch für dich an diesem Punkt bei deinem Herzensprojekt angekommen bist, dann hast du die richtige Energie, um deine Ausreden endlich zu entrümpeln. Denn was sollte dich wirklich davon abhalten können, etwas anzugehen und durchzuziehen, wen du es wirklich willst? Niemand außer dir. Und das wirst du dir doch von dir selbst nicht bieten lassen, oder? ;)

Vermeide Bedauern

Bedauern etwas nicht gewagt zu haben, ist eines der schrecklichsten Gefühle die man nur haben kann. Wer das Buch 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen von Bronnie Ware gelesen hat über die Wünsche von Sterbenden, weiß, dass das eines der Top-Five ist, dass man sich gewünscht hätte, nicht so sehr zu zaudern, sondern Dinge endlich anzugehen.

Du weißt auch, dass du nicht ewig Zeit haben wirst. Wir werden älter und unsere Energie wird weniger werden. Daran können wir nicht viel ändern. Und irgendwann kann es tatsächlich zu spät sein, ein Vorhaben noch umzusetzen. Soweit solltest du es nicht kommen lassen.

Hol dir nochmal das Gefühl, das du haben wirst, wenn du dich erlebst, wie du dein Projekt durchziehst, geschafft hast. Und schreib dir auf, was genau du davon hättest, was dich verändern würde, wie anders du dich fühlen würdest. Dieses Gefühls-Ziel ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Denn du hast jetzt auch ein gefühltes Ziel, denn deine Ausrede ist nichts anderes. Du möchtest dir eine bestimmte Gefühlsreaktion nicht antun. Du möchtest dich nicht als Looser fühlen, weil du etwas nicht sofort kannst, du möchtest dich nicht erleben, wenn du Fehler machst, scheiterst, etwas nicht gelingt, du auf die Nase fällst, dich schämst usw.

Dem gegenüber steht das Gefühl, das du haben wirst, wenn du durch diesen Sumpf hindurch gewatet bist. Wenn du dich erlebt hast, wie du mit deinen Dämonen gekämpft und sie besiegt hast. Das wiederum wird dir für jedes kommende Projekt die Gewissheit geben, dass du es schaffen kannst. Denn du hast es schon einmal geschafft.

Deine Gründe sind entscheidend

Du brauchst für dich immer Gründe, warum du etwas tun möchtest. Dann kannst du diese Durststrecken und Schlaglöcher durchhalten. Ansonsten wird es schwierig. Das Ziel, das Gefühl das damit verbunden ist, deine Gründe, müssen dir den Weg erleuchten, den du zu machen hast. Dann wirst du ihn auch bis zum Ende gehen.

Daher klappt das auch meistens nur mit Dingen, bei denen wirklich der tiefe Wunsch da ist, sie umzusetzen und zu erreichen. Bei allen Larifari-Wünschen, unter dem Motto, ja wäre schon ganz nett, ist der Unterbau viel zu schwach.

Allerdings kann es auch sein, dass du dir selbst gar nicht die Möglichkeit gibst, dir einen festen Unterbau zu schaffen, weil deine Angst vor unangenehme Gefühlen so groß ist, dass du dir den Erfolg gar nicht richtig ausmalen kannst. Alles, nur nicht sich zu blamieren. Doch damit sitzt du in der Falle.

Denn nicht die anderen leben dein Leben. Du tust das. Und Blamage ist etwas was nur in deinem Kopf entsteht. Ja, Menschen können einen auslachen, das weiß ich nur zu gut. Und das kann einen treffen bis ins Mark. Jedoch nur solange man anderen Menschen die Macht gibt über die eigenen Gefühle zu entscheiden.

Wenn du für dich weißt, warum du etwas tust, wenn du für dich weißt, warum du etwas erreichen möchtest, wenn du für dich weißt, dass das wichtig ist für dich, dann wirst du das überstehen. Wir Menschen sind viel widerstandsfähiger als wir das von uns denken.

Wir müssen uns mit unserem inneren Kern verbünden und uns tatsächlich auch mal abwenden von den Meinungen anderer. Der Lohn den du dafür ernten kannst, ist immens. Denn wenn du es schaffst deine Ausreden zu entrümpeln und endlich das anzufangen, was dir schon so lange im Kopf herum geistert, dann hast du dir selbst bewiesen, das du dich auf dich verlassen kannst.

Du wirst im Lauf des Weges Stärke in dir finden, wenn du immer wieder würdigst, dass du dich auf den Weg gemacht hast und dort bleibst. Strebe nicht so sehr nach dem Ziel, sondern strebe danach auf dem Weg zu bleiben. Denn auch wenn du im Schneckentempo vorwärts kommen magst, ist das tausend Mal mehr, als wenn du neben dem Weg stehst und ihn überhaupt nicht gehst.

Was sind deine Ausreden? Tritt sie in die Tonne und fang endlich an, dein Leben zu gestalten.

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