Über Gewohnheiten wird immer wieder viel geschrieben. Vor allem wie sie erfolgreich installiert werden können. Die berühmte 21-Tage Regel spielt dabei eine Rolle und die Idee sich gemeinschaftlich beim Dabeibleiben zu unterstützen.
Nach meiner Erfahrung gibt es mehrere Arten von Gewohnheiten, die nicht unbedingt auf die gleiche Weise ins Leben integriert werden können. Aus der Beobachtung meiner Ansätze sowie dem Hinterfragen erfolgreicher und weniger erfolgreicher Versuche haben sich für mich mehrere Unterscheidungen als wichtig ergeben:
Das Ziel der Gewohnheit ist,
- mit etwas aufzuhören (z.B. dem Rauchen) oder
- etwas neues zu beginnen (z.B. täglicher Bewegung)
Hier bilden sich die beiden intrinsischen Motivationswege eines Menschen ab. Da gibt’s nicht wirklich Auswahl. Entweder will man Schmerz vermeiden oder Freude erleben. Wenn ich mit etwas aufhören möchte, dann liegt der Fokus auf einer sog. Weg-Von-Motivation. Ich will etwas vermeiden, etwas wovon ich mich entfernen möchte.
Wenn ich dagegen mit etwas neuem beginnen möchte, dann richtet sich das Augenmerk auf eine Hin-Zu-Motivation. Ich will etwas erreichen, etwas worauf ich hinstreben kann.
Des weiteren gibt es den Unterschied zwischen
- etwas, dass meinen ganzen Tag betrifft (z.B. bei einer angestrebten Ernährungsumstellung)
- etwas, dass ich z.B. täglich nur 1x machen möchte
Sehr viele scheitern bei dem Ansinnen, eine neue Gewohnheit zu entwickeln, die sie den ganzen Tag im Auge behalten müssen. Und wer nicht eine starke Grunddisziplin besitzt, wird dabei oft schnell sein persönliches Waterloo erleben. Denn ständiges innerliches Zusammenreißen zermürbt uns auf Dauer und unsere Motivation zerbröselt schneller als wir gucken können. Wie sich dieses Dilemma beginnen lässt zu lösen, wird Thema einer weiteren Artikelserie werden.
Doch zunächst eine weitere Differenzierung, die man nicht unterschätzen sollte:
Meine neue Gewohnheit hat zum Ziel
- Wissen zu erwerben (z. B. sich ein neues Fachgebiet erschließen)
- eine Fähigkeit zu trainieren (z.B. ein Instrument)
Beides ließe sich unter Lernen einstufen. Das ist korrekt. Allerdings wird dabei übersehen, dass sich die beiden Lernkurven immens unterscheiden. In meinem Workshops geht es oft um beides, Wissenserwerb und das Training von Fähigkeiten. Und ich frage die Teilnehmer, wie sie eine Lernkurve zeichnen würde.
Wie diese Kurve gezeichnet wird, wie sie wirklich aussieht und was an diesem Wissen für uns so wertvoll ist, lesen Sie im nächsten Beitrag der Artikelserie Gewohnheiten ins Leben bringen.
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